Manche Kinder passen nicht ins Raster. Sie sind laut, ehrlich, schnell, ungeduldig. Sie wirken fordernd, unbequem, manchmal sogar unverschämt. Viele Eltern kennen solche Kinder – und viele fühlen sich damit oft allein. Vor allem, wenn irgendwann der Begriff „ADHS“ im Raum steht.
Doch was ist ADHS wirklich? Und was bedeutet es im Familienalltag?
Diese Kinder spüren mehr, schneller und intensiver
Kinder mit ADHS haben oft eine ganz eigene Art, die Welt wahrzunehmen. Ihre Sinne sind weit offen – für Geräusche, Stimmungen, Ungerechtigkeiten. Sie sind hoch aufmerksam für alles, was zwischen den Zeilen passiert, aber gleichzeitig leicht abgelenkt vom Außen. Sie haben ein feines Gespür für das Echte – und reagieren oft radikal ehrlich. Was sie sehen, sagen sie. Was sie fühlen, zeigen sie.
Das kann anstrengend sein. Für Eltern. Für Geschwister. Für LehrerInnen. Aber es ist nicht „falsch“.
Kein Mitläufer – dafür klar in der Haltung
Viele dieser Kinder sind keine Teamplayer. Nicht, weil sie egoistisch sind – sondern weil sie oft schneller denken, klarer fühlen und sich nicht einfach anpassen können oder wollen. Sie machen nicht mit, nur weil „man das eben so macht“. Sie hinterfragen. Sie provozieren. Sie sind konsequent.
Das wirkt manchmal respektlos. Aber oft steckt dahinter ein starkes inneres Wertesystem – und das Bedürfnis nach Echtheit und Gerechtigkeit.
Sie fordern uns heraus – als Eltern und als Menschen
Ein Kind, das ständig diskutiert, sich nichts sagen lässt und jedes „Weil ich das sage!“ hinterfragt, bringt uns an unsere Grenzen. Und genau dort beginnt oft das eigentliche Lernen – nicht nur für das Kind, sondern auch für uns.
Kinder mit ADHS zwingen uns zur Klarheit. Sie brauchen Haltung, nicht Härte. Struktur, nicht Strafe. Verbindung, nicht Kontrolle.
Ein Vater hat es einmal so ausgedrückt:
„Mein Sohn bringt mich dazu, mich selbst zu hinterfragen. Er ist mein Spiegel. Mein Lehrer.“
Was diese Kinder brauchen
Vor allem: Erwachsene, die echt sind. Die aushalten können, dass nicht alles glattläuft. Die bereit sind, Beziehung vor Erziehung zu stellen. Und die verstehen: Dieses Kind funktioniert nicht anders, um uns zu ärgern – es funktioniert anders, weil es anders fühlt.
Natürlich braucht es Regeln, Orientierung, Grenzen. Aber nicht als Kampfansage, sondern als Angebot. Mit Klarheit. Mit Wärme. Und mit dem Vertrauen: Dieses Kind gehört dazu – so, wie es ist.
Fazit: Kein Fehler im System
ADHS ist nicht einfach nur eine „Störung“. Es ist ein anderes Betriebssystem. Eins, das laut ist, schnell und oft schwer steuerbar. Aber auch eins, das viel wahrnimmt, tief fühlt und ungewöhnliche Wege geht.
Eltern von Kindern mit ADHS brauchen keine Schuldgefühle. Sie brauchen Rückenwind. Und die Erlaubnis, nicht perfekt zu sein – aber echt.
Denn Kinder mit ADHS brauchen vor allem eins: Erwachsene, die sie sehen. Und die den Mut haben, mit ihnen gemeinsam neue Wege zu gehen.

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