ADHS: Eine Herausforderung für Eltern und die Überwindung von Schamgefühlen

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Scham und das Gefühl von Peinlichkeit kennen wohl alle Eltern von Kindern mit ADHS. Auch wenn es objektiv betrachtet, unbegründet ist, sich wegen ADHS zu schämen, gibt es viele Situationen, in denen wir Eltern uns für das Verhalten unseres Kindes schämen und die wir am liebsten nicht erleben würden.

Mir ist es wichtig zu betonen, dass jedes Kind und jede Familie einzigartig sind und ADHS eine Neurodiversität ist, die viele Stärken mit sich bringt. Dennoch erfordert es ein enormes Selbstvertrauen und eine große innere Stärke mit dieser Andersartigkeit umzugehen und zu seiner Tochter oder seinem Sohn uneingeschränkt zu stehen. Egal, was andere sagen oder denken könnten.

Dazu gehört vor allem, sich von Vorstellungen zu befreien, wie „gute Kinder“ sein sollten. Denn „gute Kinder“ sollten funktionieren und die Erwartungen der Erwachsenen erfüllen. Und Kinder mit ADHS oder anderen Besonderheiten tun dies häufig nicht. Deswegen ecken sie an und erregen Aufmerksamkeit.

Besonders wenn Eltern noch nicht viel über die Besonderheiten von ADHS wissen – die Schwächen und die Stärken! – und Druck aus dem sozialen Umfeld verspüren, gibt es Situationen, in denen sie Schamgefühle erleben.

ADHS und Elternschaft: Sieben Situationen, die Schamgefühle auslösen können

Unvorhersehbares Verhalten in der Öffentlichkeit
Kinder mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, ihre Impulse zu kontrollieren. Das kann zu lauten Ausbrüchen, störendem Verhalten oder unvorhersehbaren Reaktionen führen, die in der Öffentlichkeit als unangemessen angesehen werden können.

Zum Beispiel könnte ein Kind mit ADHS in einem Restaurant nicht stillsitzen und beginnen, mit dem Besteck zu spielen, es auf den Boden zu werfen oder laut zu sprechen. Andere Gäste schauen hin oder kommentieren die Situation.

Lösung: Einen Plan vorbereiten und klare Regeln festlegen, bevor man das Haus verlässt. Lob und die Aussicht auf etwas Schönes nach dem langweiligen Restaurantbesuch können helfen, gutes Verhalten zu fördern.

Kritik von Außenstehenden
Kommentare oder ungefragte Ratschläge von anderen Menschen können demoralisierend sein.

Beispiel: Beim Elterngespräch bezeichnet ein Lehrer das Verhalten des Kindes als „schlecht erzogen“, ohne zu berücksichtigen, dass das Kind ADHS hat.

Lösung: Aufklärung ist entscheidend. Informationen über ADHS können helfen, Vorurteile abzubauen. Zudem brauchen Eltern ein Unterstützungsnetzwerk aus Verwandten und Freunden, die die Situation verstehen und unterstützend sind.

Schulische Leistungen
Kinder mit ADHS haben oft Konzentrationsprobleme, die ihre schulische Leistung beeinträchtigen können. Über die schlechten Noten und Rückmeldungen der Lehrer machen sich Eltern verständlicherweise Sorgen. Und es könnte ihnen peinlich sein. Vor allem wenn sie sich mit anderen Eltern über die Leistungen ihrer Kinder unterhalten und die anderen Kinder offensichtlich keinerlei Probleme mit der Schule haben.

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Vergleiche mit anderen Kindern
Vergleicht man das eigene Kind mit anderen Kindern, kann dies zu Gefühlen der Scham oder Unzulänglichkeit führen.

Wenn zum Beispiel ein Kind mit ADHS bei einem Sportfest ständig die Aufmerksamkeit verliert und nicht mit den anderen Kindern mithalten kann, fragt sich die Mutter oder der Vater, was mit ihrer Tochter oder ihrem Sohn los ist und ob es einen Entwicklungsrückstand haben könnte.

Lösung: Jedes Kind ist einzigartig und hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Anstatt Vergleiche zu ziehen, sollte der Fokus darauf liegen, die individuellen Fähigkeiten und Talente des eigenen Kindes zu fördern. Hierzu gehört wieder, dass Eltern sich der Stärken ihres Kindes bewusst sind und ein großes Selbstbewusstsein.

Unfähigkeit, Regeln zu befolgen
Kinder mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, Regeln und Anweisungen zu befolgen. Das könnte bei ihren Eltern das Gefühl auslösen, dass sie in ihrer Erziehungsarbeit versagen.

Zum Beispiel: Wenn ein Kind trotz mehrfacher Ermahnungen immer wieder die gleichen Fehler macht, etwa im Haushalt oder beim Zusammenpacken der Schulsachen, könnte dies seine Mutter frustrieren und beschämen.

Lösung: Konsistenz ist der Schlüssel. Klare, einfache Regeln und eine vorhersehbare Tagesstruktur helfen einem Kind mit ADHS, sich besser zurechtzufinden. Außerdem ist es hilfreich zu wissen, dass Kinder mit ADHS länger brauchen, um Routinen zu verinnerlichen. Sie wollen ihre Eltern nicht ärgern, sie können es (noch) nicht besser. Auch die Art und Weise, wie man sie anleitet, spielt eine wichtige Rolle: Klar, freundlich und bestimmt.

Ständige Ermahnungen
Das Gefühl, sein Kind ständig korrigieren oder disziplinieren zu müssen, kann bei der Mutter oder dem Vater zu Erschöpfung und Gefühlen der Inkompetenz führen.

Beispiel: Bei einem Familientreffen hat die Mutter das Gefühl, ihr Kind ständig ermahnen zu müssen, während andere Kinder „brav“ spielen.

Lösung: Positive Verstärkung kann wirksamer sein als ständige Ermahnungen. Anstatt das Kind für das, was es nicht tut, zu kritisieren, sollte man es für das loben, was es richtig macht. Und das ist oft eine Menge!

Soziale Schwierigkeiten des Kindes: Manche Kinder mit ADHS haben Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen und zu halten, worüber sich besonders die Mutter besorgt oder beschämt fühlen könnte: „Warum kann mein Kind sich nicht in andere einfühlen?“ Oder: „Warum will sie immer den Ton angeben?“

Lösung: Sozialverhalten kann zu einem gewissen Maße eingeübt werden. Es bewirkt allerdings das Gegenteil, wenn Eltern ihr Kind ständig korrigieren und anleiten, wie es mit anderen umgehen sollte. Durch gutes Vorbildverhalten lernen Kinder mehr als durch 1000 Worte.
Missglückte soziale Interaktionen können hinterher in Ruhe besprochen werden: „Was war los?“ „Wie hast du dich gefühlt?“ „Wie hat sich das andere Kind vermutlich gefühlt?“ „Was könntest du das nächste Mal anders machen?“

Was ich dir noch sagen möchte: Du bist nicht allein, und es ist völlig normal, dass du manchmal unsicher oder sogar beschämt bist. Aber vergiss nicht: Du machst einen tollen Job! Dein Kind ist einzigartig und wunderbar, genauso, wie es ist. Konzentriere dich auf seine Stärken und Talente und fördere diese gezielt.

Natürlich gibt es zeitweise extreme Herausforderungen, die uns verzweifeln lassen. Und dann sind es gerade diese Herausforderungen, die uns wachsen lassen. Aber das erkennt man erst im Nachhinein … 🤩

Setze klare Regeln, sei konsequent und denke dran, positives Verhalten zu loben. Du wirst sehen, wie diese kleinen Schritte große Veränderungen bewirken können. Das Wichtigste: Die Liebe und Unterstützung, die du deinem Kind gibst, sind das Wertvollste, was du bieten kannst. Du bist mehr als gut genug, und du und dein Kind werdet gemeinsam wachsen und lernen. Sei mutig, sei stark und vor allem, sei du selbst!

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